Der besondere Status der Bibel als Heilige Schrift und Regel, Richter und Massstab der Lehre in der evangelischen Theologie ist nicht nur in der Schriftlehre, sondern auch in der Reflexion und dem Vollzug der Schriftauslegung und des Schriftgebrauchs erkennbar. Frederike van Oorschot untersucht diese These im Blick auf den Status der Schrift in der und fur die wissenschaftliche Dogmatik exemplarisch. Dabei macht sie deutlich, dass der fundamentaltheologische Status der Schrift in den untersuchten Dogmatiken nicht gesondert begrundet wird, im faktischen Schriftgebrauch jedoch performativ zuerkannt wird. Ihre Studie schliesst diese Begrundungslucke, indem sie die Spezifika dogmatischerSchriftauslegung beschreibt, im Kontext der theologischen Disziplinen verortet und den fundamentaltheologischen Status der Schrift in der und fur die Dogmatik als "primarer Intertext" der Dogmatik reformuliert.