In der vorliegenden Studie widmet sich Erasmus Gass der Redaktionsgeschichte der Landeroberungserzahlungen in Jos 9-12. Die in Jos 9-11 zugrundeliegende Tradition wurde mehrmals dtr. uberarbeitet, wobei vor allem der sudliche Eroberungsfeldzug in Jos 9-10 das Wachstum von Dtn reflektiert. Erst spat wurden priesterliche Erganzungen in Jos 9 eingetragen, durch die das Bundnis mit den Gibeonitern vor einem priesterlichen Kontext erklart wurde. Die Konigsliste in Jos 12 verwendete zunachst eine Liste mit westjordanischen Orten. Erst spater wurden die ostjordanischen Amoriterkonige Sihon und Og vorangeschaltet. Offenbar arbeiteten viele Redaktoren an Jos 9-12, worauf nicht nur der verwendete Idiolekt und die Bezuge zu Dtn, sondern auch die Uberschusse und Abweichungen der griechischen Texttradition hinweisen. In den untersuchten Texten zeigt sich, wie vor allem dtr. Redaktoren ihre theologischen Konzeptionen eingebracht haben.