Das Wunder bildet in der christlich-europaischen Vormoderne Gegenstand und Anlass immenser Textproduktion. Die Skripte biblischer Wunder werden immer wieder fort- und umgeschrieben; neue Wundererzahlungen entstehen in Zusammenhang mit Frommigkeitspraktiken, in Historiographie und Hagiographie sowie in literarischen Genres. Nur eine interdisziplinare Perspektive kann die Vielfalt von Textsorten, Traditionen und Kontexten, Funktionalisierungen sowie Praktiken erfassen, die Konfigurationen des Wunders zwischen Spatantike und Fruher Neuzeit hervorbringen. Dem tragt dieser Band Rechnung, indem er historische, theologische und literaturwissenschaftliche Ansatze zusammenbringt.