Die Begegnung mit Juden und Muslimen erwies sich in Sudeuropa und Ungarn seit dem 16. Jh. als Testfall fur Praktiken eines toleranten Umgangs unter Christen. In utopischen Entwurfen wurden Bedingungen fur religiose Diversitat ausgelotet, die in Europa erst im 19. Jh. als Menschenrecht anerkannt wurde. Voraussetzungen dafur lieferten die Diskurse uber Glaubensfreiheit und Ketzerverfolgung seit der Reformation. Die hier von Philosophiehistoriker: innen und Literaturwissenschaftler: innen vorgetragenen Ideen und Entwurfe, die - teilweise erstmals und neuerdings - in der Geschichte religioser Toleranz verortet werden, stammen u.a. von Guillaume Postel, Tommaso Campanella, Erasmus von Rotterdam, Niccolo Machiavelli, Christoph Besold, Adam Neuser, Ferenc II. Rakoczi, Johann Gottfried Schnabel, Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, die schottischen Aufklarer, Isaac Disraeli, David Friedrich Strauss und von wirkmachtigen Islamreformer