Der Band will die Entstehung der Rede von der Holle in der Bibel und in ihrem literarischen Umfeld nachzeichnen und dabei traditionsgeschichtliche Linien von der Antike bis in die Gegenwart aufzeigen. Dabei fragt er danach, welche ethischen Implikationen die Rede von der Holle hat und wie sie sich mit dem universalen Heilswillen Gottes angesichts der Machtigkeit des Bosen vertragt: Wie ist der Zusammenhang zwischen der Drohung mit der Holle und der Bereitschaft zur Umkehr des Menschen? Wie kann von 'Holle' gesprochen werden im Kontext der (scheinbaren) Spannung zwischen Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, von Erwahlung und Verwerfung von Geschopfen? Welche Berechtigung hat die Hoffnung auf eine Versohnung aller Geschopfe miteinander am Ende der Tage? Welche eschatologischen Erwartungen von einem Ort bleibender Gottesferne bedurfen der konstruktiven theologischen Kritik? Und welche Resonanz und Relevanz haben Hollenvorstellungen in der gegenwartigen Lebenswelt und Kultur?